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Harmonie in der Vielfalt, könnte das Leitmotiv nicht nur dieser Ausstellung sein. Es könnte auch über dem Lebenswerk Edeltraud Braun von Stranskys stehen. Zeitgenössische Kunst in den unterschiedlichsten Motiven, Darstellungsformen, Techniken und Ausdrucksweisen. Stets führt uns die Künstlerin in eine andere Welt, in der es kein Gestern und Heute gibt. HANS ZEHETMAIR, in seiner Laudatio anlässtich der Vernissage von Edeltraud Braun von Stransky, am 7. November 2013, im Foyer des Rathauses der Gemeinde Grünwald
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Bildtext: Paulus, durch den Willen Gottes Apostel Christi Jesu,
an die Heilgen in Ephesus:
"Überhaupt hat Edeltraud Braun von Stransky ihre Offenheit, ihr wiederholtes Hinwenden zu religiösen oder mystischen Themen in fast alle von ihr 'bespielten' Arbeitsbereiche eingewoben. Dabei spielt das Positive, die Helligkeit eine große Rolle. Licht ist für sie das ganz Wesentliche im Leben des Menschen, vertreibt traurige Grundstimmungen, und so übernimmt die Künstlerin auch ganz bewusst einen Satz des Apostels Paulus in eines ihrer Bilder: 'Lebet als Kinder des Lichts!'" HANS ZEHETMAIR Im Laufe ihres Schaffenszeit benennt der Kunstband 'Wegbegleiter' folgende Ausstellungen: Künstlergenossenschaft im Haus der Kunst; Gesellschaft für Christliche Kunst, München; Siemens, München; Berufsverband Bildende Kunst, München; Patentamt, München; Akademie der Schönen Künste, München; Kunstverein, Hofgarten München; Kloster Benediktbeuren; Rathaus, Grünwald (4x); Museum Reich der Kristalle, München; Kirche Maria Königin, Grünwald; Kirche Heiliger Geist, Pullach; Evangelische Kirche, Bad Wiessee; Pfarrhaus Johann Baptist, München; Edith-Stein-Gymnasium, München; Privatausstellungen im eigenen Atelier und weitere ... Leider sind diese Ausstellungen kaum dokumentiert und die Quellenangaben unvollständig.
Straßenszene in Bosra in Syrien
Benediktbeuern. Wandert man derzeit durch das lichte Gewölbe des Kreuzgangs im Kloster Benediktbeuern, dann tut man eine Reise in den Orient. Dunkelgesichtige Menschen in langen Gewändern stehen vor Säulentempeln, verschleierte Frauen blicken geheimnisvoll mit großen schwarzen Augen dem Besucher entgegen. Wenn die Reise in den Orient und an den Nil auch nur eine Bilderreise ist ─ man fühlt sich sogleich hineingezogen in die ferne fremde Welt. Edeltraud Braun von Stransky hat die großformatigen Bilder gemalt, in Öl oder Tempera: Sie erzählen nicht nur von fernen Ländern sondern auch von längst vergangenen Zeiten und von Gestalten aus Religion und Mythos. Wie ein Schemen erscheint die Figur des St. Nikolaus von Myra, klar und deutlich hingegen blickt einem Daphne entgegen. Meist konzentrieren sich die Gemälde der Künstlerin auf eine Person oder eine Szene, auf detailliert ausgearbeitete Geschichten also, während Hintergrund und Umgebung manchmal nur noch angedeutet und zurückgenommen sind. Damit bekommen die Werke der Malerin Tiefe, und der Imagination des Betrachters wird viel Spielraum gelassen. Meist arbeitet Edeltraud Braun von Stransky mit gedeckten Farben. Viel Ocker und erdige Brauntöne, milchiges Grün und mattes Blau. Umso intensiver ist dann die Wirkung einiger Figuren, wenn sie mit kräftig leuchtenden Farben hervorgehoben werden. So etwa bei der Straßenszene in Bosra in Syrien. Schmale Häuser, erd- und sandfarben, bestimmen den Grundton. Auch die Gestalten, die durch die engen Gassen kommen, tragen gedeckte Farben. Krass herausgestellt erscheinen dabei nur Mutter und Kind , deren Gewänder in kräftigem Lila und Gelb leuchten und so die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Zum großen Teil führt die Ausstellung im Benediktbeurer Kreuzgang durch die Welt Arabiens. Aber daneben sind Innenansichten englischer Kathedralen zu sehen, Mosaiken und Wandbilder aus Stein und Holz. Denn nicht nur mit Farbe und Pinsel schafft Edeltraud Braun von Stransky eindrucksvolle Werke. Sie hat auch riesige Wandbilder und große Glasfenster in kirchlichen und öffentlichen Gebäuden gestaltet, wie man an Fotobeispielen in der Ausstellung im Kreuzgang sehen kann. Kunst am Bau. Eine sehr eindrucksvolle und interessante Schau. SIGRID HOFSTETTER Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 01. August 1997 Mosaik –
Ausstellung im Museum ,Reich der Kristalle' (jetzt: Museum Mineralogia München) Madonna von Mexiko, Mosaik, Exponat der Ausstellung
Steht der Besucher vor der offenen Türe des Ausstellungsraumes, so wird er überrascht. Der Raum liegt im Halbdunkel, nur die kostbaren Steine funkeln in den Vitrinen und die angestrahlten Mosaiken leuchten von den sonst schwarz bemalten Wänden. Man tritt in eine andere Welt, ein Meditationsraum mit mystischer Stimmung umfängt den Betrachter. Die Werke von Frau Braun von Stransky sind anspruchsvoll, dabei aus ganz einfachem Material. Aber wie sie das alte Holz und die Steinchen einsetzt ─ das ist ein Erlebnis. Man spürt die Phantasie und Kraft, die in diesen Gestaltungen liegen und wenn man sich darauf einlässt, strahlt das auf den Betrachtenden zurück und öffnet sich zu einer Aussage, die den Besucher mit hineinzieht in das oft dramatisch Dargestellte, sei es ,der sterbende Christus' aus der Werktagskapelle von Maria Königin in Grünwald, sei es die Collage ,Paulus in Epesus', in Gips auf Hartfaserplatte gestaltet, sei es die ,Madonna von Mexico' mit Glassteinchen in Blau und Gold oder die ägyptische ,Isis mit dem Osiris-Knaben' über dem Totenschiff auf dem Nil. Die Steine, die großzügig, teilweise reliefartig gelegt sind, sind von der Künstlerin zusammengesucht in manchmal tagelanger Arbeit. Sie sprechen in ihrer Einmaligkeit und verbinden sich zugleich mit dem besonderen Thema, für das sie ausgesucht wurden, werden somit aus ihrem Einzeldasein in ein Gesamtes hineingestellt. Jeder einzelne Stein hat etwas Besonderes, aber er muss dem Ganzen dienen und sich dem gewählten Thema unterordnen. "Wenn diese schwelgen, werden die Steine reden" ─ heißt es im Lukas-Evangelium. Die Mosaik-Steine reden wirklich, wenn man sie auf sich wirken lässt. Ebenso das derbe Holz aus alten Klosterdächern und -türen, nutzlos herum liegend, noch ein wenig aufbewahrt, wird von der Künstlerin entdeckt und mit den Mosaiken so verbunden, dass es die Steine rahmt, umsäumt, in ihrem Sprechen unterstützt und ergänzt. Dieses Urmaterial vertieft die Aussage und verbindet uns Menschen von heute mit dem Urgrund des Daseins. Hier ist nichts gefälscht, nichts schnell hingebogen, jedes Holz, jeder Stein, jede Farbe, alles echtes Material aus der Natur, hat seinen Platz. "Steine sollen sprechen" ─ diese Vorstellung durchzieht diese Mosaik-Ausstellung, von den christlichen Themen bis zu den Göttern aus der orientalischen Welt. Einige großformatige Bilder unterstützen diese Themen und beleben diese einmalige AusstellungGERHARD NÖRR, PFR. I. R. +
„Es ist eine andere Welt, in die sie uns führt, in der es kein Gestern und Heute gibt.“So beschreibt die Kunsthistorikerin Elisabeth Sommer die Werke der Malerin und Mosaikkünstlerin Edeltraud Braun von Stransky. Die Arbeiten der Grünwalder Künstlerin sind in Kirchen, Schulen und öffentlichen Gebäuden zu finden, aber auch in zahlreichen Privatsammlungen in ganz Süddeutschland. Einzigartig sind vor allem ihre eigenhändig ausgeführten Mosaike, in denen sich unterschiedlichste Materialien zu einer stimmigen Gesamtkomposition vereinen. Harmonie der Vielfalt, so könnte das Leitmotiv ihres Oeuvres lauten, das – geprägt von tiefem Glauben – zeitgenössische Kunst in den unterschiedlichsten Motiven, Darstellungsformen, Techniken und Ausdrucksweisen entfaltet. Dieses Buch, erschienen im Kunstverlag Fink, gibt einen breiten Überblick über das Werk von Edeltraud Braun von Stransky. Mit Beiträgen von Elisabeth Sommer und Ingrid S. Weber. Reiner Korbmann (Hrsg.), Wegbegleiter. Glaube, Freude, Kunst – Edeltraud Braun von Stransky, 160 Seiten, 124 Abb., Format 23 x 29,7 cm, 1. Auflage 2013, ISBN 978-3-89870-847-0
Einen ersten Überblick über Leben und Werk der Künstlerin auf Wikipedia. |